Das Burgendreieck – unterwegs am Burgenweg in Eppan
Am Fuß des Ganthofels im Südtiroler Überetsch begeben wir uns auf die Spuren der Grafen von Eppan und erleben ein Stück mittelalterliches Südtirol am Eppaner Burgendreieck mit grandiosem Ausblick auf die Dolomiten.
Wir beginnen die Wanderung am Parkplatz in Missian, einem Ortsteil der Gemeinde Eppan, den man auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Ab der Feuerwehrhalle von Missian folgen wir dem markierten und gut beschilderten Wanderweg. Nach den „Unterhäuser-Höfen“, die früher zum Urbar von Hocheppan gehörten, führt der breite Weg in steter Steigung durch den Wald hinauf. Am Wegrand fällt uns der Aufschluss aus sandigem Seesand auf. Der „Flinz“, wie dieser feine Sand von den Einheimischen genannt wird, ist das Sediment eines eiszeitlichen Sees, der vor etwa 12.000 Jahren auf der Moräne eines zurückweichenden Gletschers lag.
Die Wanderung führt nun an zwei weiteren Bauten vorbei, die mit der Burg Hocheppan eng verknüpft waren: Die sogenannten „Marschall-Stallungen“ und der „Kreidenturm“, vermutlich ein Signalturm der nahe gelegenen Burg.
Nach einem kurzen Aufstieg erreichen wir die Burg Hocheppan, die zu den wichtigsten Wehrbauten Südtirols zählt. Die Burg aus dem 12. Jahrhundert ist über eine Brücke erreichbar. Es gibt einen fünfeckigen, hohen Bergfried, einen malerischen Burghof und mehrere Terrassen mit einer gemütlichen Burgschenke. Ein kunsthistorischer Höhepunkt ist der Freskenzyklus in der Burgkapelle, die wir unter fachkundiger Führung besichtigen können. Die Aussicht von den hohen Wehrmauern auf den Bozner Talkessel und die nahen Dolomitengipfel ist grandios.
Nach einer ausgiebigen Rast verlassen wir die Burg und setzen die Rundwanderung gegen den Uhrzeigersinn fort, wobei wir stets der Beschilderung „Burgenweg Boymont-Korb-Hocheppan“ folgen. Im Schatten des dichten Buschwaldes wandern wir auf einem guten Pfad etwa 100 Höhenmeter in das Hocheppaner-Tal hinab und bewältigen den Gegenaufstieg über eine gut gesicherte Holztreppe. Nun führt ein schöner Wanderweg durch den Wald, bis wir die asphaltierte Zufahrt zur Burgruine Boymont erreichen. Direkt am Weg fallen uns die zugemauerten Öffnungen einer alten Bunkeranlage aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf.
Mühelos erreichen wir die mächtige Ruine Boymont und steigen auf den Bergfried, von dem wir die wunderschöne Aussicht auf das weite „Überetsch“ genießen können. Nach einer Rast in der Jausenstation im Inneren der Burgruine wandern wir in leichtem Gefälle den Burgenweg hinab bis zum Hotel Schloss Korb und folgen anschließend ein kurzes Stück der Straße, bis wir den Ausgangspunkt in Missian erreichen. Auch im Hochsommer eine schöne Tour Weg mit schattigen Plätzchen.
Infoblock:
Schwierigkeitsgrad/Art: Mittelschwere Wanderung
Gebirgsgruppe: Mendelkamm
Weglänge: 6,8 km
Gehzeit: 2.30 Std
Höchster Punkt der Tour: 629 m
Höhenmeter: 422 m im Auf- und Abstieg
Ideale Jahreszeit: von Ostern bis November
