Der Geo-Weg durch die Bletterbachschlucht

So spannend kann Geologie sein! Die abenteuerliche Wanderung durch die Bletterbachschlucht im Naturpark Trudner Horn ist eine Reise durch die Erdgeschichte und veranschaulicht die Entstehung der Dolomiten.
Inmitten der Hügelkuppen des Reggelberges öffnet sich im kleinsten Naturpark Südtirols am Fuß des Weißhorns die Bletterbachschlucht. Im Gegensatz zu anderen Gebieten in den Alpen sind die Gesteinsschichten im tiefen Graben des Bletterbaches nahezu unversehrt. Die freigelegte Gesteinsschichtung präsentiert sich wie ein offenes Geologiebuch und vermittelt wertvolle Details zu deren Entstehung, über das Klima und die Umweltbedingungen in unseren Breiten vor etwa 250 Millionen Jahren.
Mehrere Informationstafeln am Weg machen neugierig auf die geologischen Besonderheiten dieser geschichteten Felsfaltungen, die wir entlang des Wanderweges entdecken. Wir erfahren, dass sich diese Schichtung im Laufe von 280 Millionen Jahren, im Perm- und Trias-Zeitalter, gebildet hat und dann durch die Erosion des Wildwassers freigelegt wurde. Der heute unscheinbar wirkende Bletterbach hat sich auf einer Strecke von etwa 8 Kilometern bis zu 400 Meter tief in die Gesteinsschichten aus unterschiedlichen Erdzeitaltern eingegraben. Durch die Erosion während der letzten Eiszeit vor etwa 18.000 Jahren, wurden von hier aus unvorstellbare Mengen Gesteinsmaterial in das nahe Etschtal verfrachtet. Wieder erfahren wir von interessanten archäologischen Funden, von verkohlten Pflanzen, Mikroorganismen, Schalentieren oder Kopffüßlern. Eine besondere Kuriosität auf dieser Wanderung sind die freigelegten Fährten verschiedenster Saurierarten.

Der Eingang der Schlucht befindet sich in Aldein, direkt beim Besucherzentrum Geoparc Bletterbach. Die spannende Zeitreise durch die Erdgeschichte erwandern wir vom Einstieg in die Bletterbachschlucht beim „Taubenleck“ bis zum großen Wasserfall beim „Butterloch“. Wir wandern am Schluchtgrund über wegloses Gelände, das aber keine technischen Schwierigkeiten aufweist. Über den steilen Jägersteig gelangen wir wieder zum Ausgangspunkt der Wanderung, wo wir bei einem Abstecher im Besucherzentrum das Erlebte noch auf anschauliche Weise vertiefen können.

 

Infoblock:
Schwierigkeitsgrad/Art: Mittelschwere Wanderung
Gebirgsgruppe: Fleimstaler Alpen
Weglänge: 3,7 km
Gehzeit: 2 Std
Höchster Punkt der Tour: 1.614 m
Höhenmeter: 244 m im Auf- und Abstieg
Ideale Jahreszeit: von Anfang Mai bis Ende Oktober

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