“Sauschloss” – die legendäre Burgruine Greifenstein

Echt gut getarnt: Die Ruine Greifenstein sieht man nur auf den zweiten Blick, so gut ist sie durch Buschwerk getarnt. Auf einem Felssporn oberhalb von Siebeneich thront sie über die Weite des Etschtales.

Die Burg Greifenstein, besser bekannt als „Sauschloss“ wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch den Grafen von Morit und Greifenstein errichtet. Auch wenn man es von unten nicht sieht, umfasste die Burg eine große Anlage, die durch eine Vorburg etwas unterhalb des Hauptgebäudes geschützt wurde. Von der exponierten Felslage der Burg hatten die Grafen eine hervorragende Kontrolle über das Etschtal mit Blick bis in den Bozner Talkessel.
Von der Burganlage sehen wir heute nur noch Ruinenreste, die nur von Geübten erklettert werden sollten.
Besser bekannt, als die Burg selbst, ist die Legende, die sich um das sogenannte „Sauschloss“ rankt. Den meisten SüdtirolerInnen ist die Erzählung in verschiedenen Varianten bekannt und sie besagt folgende Geschichte: Die Burg Greifenstein wurde vor langer Zeit über viele Wochen lang von feindlichen Rittern belagert. Die Angreifer – außerstande, die Burg einzunehmen – beschlossen schließlich, die Burgbewohner auszuhungern. Nachdem die Nahrungsmittel auf der Anlage tatsächlich von Tag zu Tag knapper geworden waren und niemand die Burg verlassen konnte, ohne dabei getötet zu werden, hatte der Graf von Greifenstein eine rettende Idee: Er ließ das letzte Schwein, das noch als Vorrat übrig war, über die Burgmauer hängen, um den Feinden Nahrungsüberfluss vorzutäuschen. Der Plan funktionierte und die feindlichen Besatzer zogen entmutigt ab. Die Burg und ihre Bewohner waren dadurch gerettet! Seither trägt die Burg einen inoffiziellen Namen und wird in Südtirol „Sauschloss“ genannt.

Unsere Wanderung zum Sauschloss beginnt direkt im Ortskern von Siebeneich. Der Weg, der heute noch Reste der historischen Pflasterung aufweist, führt hinauf bis zur Burgruine und geht östlich daran vorbei. Bald erreichen wir den Gasthof Noafer, der zu einer Einkehr und Rast einlädt. Herrlich der Ausblick und wohltuend die warmen Sonnenstrahlen, die bis spät in den Nachmittagsstunden hinein ihr Gold verteilen.
Der Rückweg erfolgt entweder entlang der Aufstiegsroute hinunter nach Siebeneich oder über den Abstieg nach Moritzing. Von hier aus kommen wir mit dem Linienbus wieder zurück zum Ausgangspunkt.

 

Infoblock:

Schwierigkeitsgrad/Art: Mittelschwere Wanderung
Gebirgsgruppe: Sarntaler Alpen
Weglänge: 7,3 km
Gehzeit: 3 Std
Höchster Punkt der Tour: 770 m
Höhenmeter: 530 m im Auf- und Abstieg
Ideale Jahreszeit: von Ostern bis November (ausgenommen Hochsommer: sehr heiß!)

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